Grundschule Tairnbach – aktueller Planungsstand

In der letzten Sitzung vor der Sommerpause wurden die Ratsmitglieder bzgl. des aktuellen Planungsstands beim Neubau der Grundschule Tairnbach informiert.

Vor Ort waren zwei Vertreter des Architekturbüros „RohwareimStudio“ sowie Herr Biebl vom ortsansässigen Büro „MBP Ingenieure“. Nach einem umfassenden Informationsvortrag der beiden Büros gaben die Fraktionen zum o.g. TOP ihre Stellungnahmen ab. Dies tat für die Freien Wähler Gemeinderat Reimund Metzger: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, werte Ratsmitglieder, verehrte Zuhörende, auch von Seiten der Freien Wähler zunächst einmal ein herzliches „Danke schön“ an die beiden Herren vom Architekturbüro RohwareimStudio für ihre professionelle Präsentation zum aktuellen Planungsstand. Dies war nicht nur für die Mitglieder des Gemeinderates hochinteressant, sondern auch für die anwesenden Mitbürgerinnen und Mitbürger aus Tairnbach. Unser Dank geht natürlich auch an Herrn Biebl für seine Ausführungen zur technischen Ausrüstung der neuen Grundschule. In Anbetracht des heute doch sehr straffen Programms, welches wir noch zu bewältigen haben, habe ich mir lediglich zwei Punkte herausgezogen, über die wir noch zu beraten und zu entscheiden haben. Es handelt sich hierbei um das Thema „Lüftung“ und „öffentliche barrierefreie WC- Anlage“.


Über die Technikräume sowie die Küche mit einer Dunstabzugshaube brauchen wir nicht zu diskutieren. Hier gibt es genaue gesetzliche Vorschriften, welche eine entsprechende Belüftung vorschreiben. Entscheidungsspielraum ist hier nicht gegeben. Was die Klassenzimmer und den Kernzeitraum im OG angeht, können wir der Empfehlung des Büros Biebl Passin nur zustimmen. Ebenso verhält es sich für den Mehrzweckraum, das Lehrerzimmer sowie Mensa / Aula im EG. Für beide Etagen wird eine dezentrale Belüftung empfohlen. Alles andere würde für uns keinen Sinn machen. Da der Neubau aufgrund seiner Außendämmung und seiner Fenster quasi ein luftdichtes Gebäude ist, müsste man, um die zulässigen CO2 Werte in den genannten Räumen nicht zu überschreiten, mindestens alle 30 Minuten eine intensive Belüftung (Öffnen der Fenster) durchführen. Dies ist aus energetischer Sicht, insbesondere in den Wintermonaten, nicht zu verantworten. Außerdem werden wir bei einer dezentralen Belüftung mit entsprechender Zertifizierung eine KfW-Förderung in Höhe von 403.000.-€ bekommen.

Das Thema „öffentliche barrierefreie WC-Anlage“ wurde bereits in der vergangenen Woche in der Schulbaukommission sowie im Ortschaftsrat Tairnbach intensiv und kontrovers diskutiert. Die Freien Wähler sehen eine solche Anlage sehr kritisch. „Barrierefreiheit“ ist an gesetzliche Vorschriften gebunden. Beispielsweise muss ein solches WC einen Nottaster besitzen, welcher nach Betätigung eine zeitnahe Hilfe gewährleistet. Wer will diese Hilfe gewährleisten? Des Weiteren müsste ein schlüssiges Reinigungskonzept ausgearbeitet werden. Ein WC, welches nur sehr selten benutzt wird, entwickelt durch schlecht werdendes Wasser entsprechende Gerüche. Die eingebaute Spülung geht bei seltener Benutzung ebenfalls defekt. Da die Anlage als „öffentliche Anlage“ bereitgestellt werden soll, kann sie selbstverständlich nicht verschlossen sein. Hier sei nur auf die Gefahr von
Vandalismus hingewiesen! Für Festivitäten auf dem Dorfplatz konnte bis dato die Toilettenanlage des Schützenvereins benutzt werden. Zusätzlich wäre ein mobiler Toilettenwagen bzw. entsprechende Toilettenhäuschen denkbar. Dies wäre sicherlich eine weit
kostengünstigere Variante. Nach Abwägung aller o.g. Faktoren sprechen sich die Freien Wähler gegen eine geplante „öffentliche barrierefreie WC-Anlage“ im neuen Schulgebäude aus!


GR Bruno Sauer stellt im Zusammenhang mit der Diskussion um eine öffentliche WC-Anlage fest, dass bei öffentlichen Gebäuden bei der Ausweisung von WC/Sanitäranlagen die entsprechenden Normen zu beachten sind. Solche WC-Anlagen benötigen nun mal einen entsprechend höheren Platzbedarf, was der Preis einer gelebten Inklusion sei. Man habe heute eine weitere wichtige Entscheidung für die Schule getroffen, die Architekten hätten unsere Anregungen aufgenommen und nach Möglichkeiten gesucht, um die Kosten zu quantifizieren und auch nach Optionen der Einsparung zu suchen. Es bleibe zu hoffen, dass diese Einsparungen nicht am Ende durch den Punkt „Sonstiges“ aufgewogen werden. Die Diskussion über das öffentliche behindertengerechte WC sollte und werde sicher auch nicht zum Zankapfel werden. Zweifellos bestehe ein Bedarf für eine öffentliche Toilette und nach Möglichkeit eine behindertengerechte, um den Vereinen, welche die Feste organisieren und durchführen, gerecht zu werden. Allerdings müsse man sich ehrlich machen, dass eine solche Toilette nicht nur einen kleinen Kostenfaktor darstellt. Die Verwaltung wie auch die Ratsmitglieder würden aus der Bevölkerung aus allen Ortsteilen kritisch beobachtet was die Finanzmitteleinsätze angeht und müssen diese erklären. Erst vor kurzem habe der Gemeinderat eine Prioritätenliste erstellt und die Schule stehe dort auf Platz eins. Die WC-Anlage stelle ein weiteres Projekt dar, das unbestritten notwendig ist aber die Frage nach dem wann und wie sich für die Bürgerschaft auch der beiden anderen Ortsteile berechtigt stellt. Insofern gehe es nicht um ein für oder gegen, sondern um die Frage des wann und wie.


Für die Freie Wähler-Bürgerliste e. V.
Reimund Metzger, Gemeinderat

Das könnte dich auch interessieren …

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Cookie Consent Banner von Real Cookie Banner