Starkregenrisikomanagement … aktueller Stand

In der ersten Sitzung nach der Sommerpause (28. September 2023) waren die Herren Stork und Jäger vom Planungsbüro „geomer“ GmbH aus Heidelberg zu Gast, um über das Ergebnis der Untersuchungen sowie das Handlungskonzept i.S. Starkregenrisikomanagement zu
präsentieren.


Den Auftrag für diese Untersuchung erhielt das Planungsbüro bereits in 2020, nachdem sich die Kommunen Bad Schönborn, Kronau, Östringen, Malsch, Dielheim, Rauenberg, Wiesloch und Mühlhausen zu einem Kooperationsverbund zusammen-geschlossen hatten. Die Ausdehnung des gesamten Untersuchungsgebiets beläuft sich auf ca. 204 km2. Die Bearbeitung des kommunalen Starkrisikomanagements wurde in drei Arbeitsschritten durch das o.g. Planungsbüro durchgeführt: Grundlagenermittlung, Risikoanalyse und das Handlungskonzept.


Nach der Präsentation der Untersuchungsergebnisse hatten die Fraktionen die Gelegenheit, sich zur genannten Thematik zu äußern. Dies tat für die Freien Wähler GR Bruno Sauer. Hier seine Stellungnahme: „Herr Spanberger, werte Ratsmitglieder und Zuhörende, zunächst darf ich Ihnen Herr Stork und Herr Jäger für Ihre Vorarbeiten und die heutige fachkundige, detaillierte und interessante Vorstellung zum Starkregenrisikomanagement im Namen der Fraktion der Freie Wähler-Bürgerliste e. V. danken. Ebenso gilt der Dank allen an den Workshops Teilnehmenden. Diese investierte ehrenamtliche Freizeit dieser Menschen wird oft übersehen.

Spätestens seit dem Ereignis von Braunsbach im Landkreis Schwäbisch Hall, am 29.05.2016 ist Starkregenrisikomanagement neben Hochwasserschutz zu einer zentralen Bedeutung im Gesamtpaket Katastrophenschutz geworden. U. a. nicht intakte/verstopfte Ableitungssysteme waren mit Ursache für diese Katastrophe sondergleichen. Plötzlich einsetzender intensiver Niederschlag führte vor allem seinerzeit zu einem Infiltrationsüberschuss des Bodens und somit zu einem verstärkten Abfluss. Bei Starkregen, bei welchem die Niederschlagsintensität größer als die Infiltrationsrate (Aufnahme des Wassers im Boden) ist, fließt das auf der
Erdoberfläche zurückbleibende Wasser beim Vorhandensein eines Gefälles als Landoberflächenabfluß ab. Und Wasser ist wie Feuer nun mal unaufhaltsam und gewaltig, wenn es losbricht. Daher ist der Bewusstseinswandel in Bezug auf das Starkregenrisikomanagement wichtig und ich denke, dass dies auch eine hohe Akzeptanz in der Bevölkerung bereits hat und haben wird. Denn unter Hochwasser kann sich jeder etwas vorstellen, noch mehr, wenn man selbst schon mal ein solches erlebt hat.

Der Begriff Starkregenrisiko und seine Bedeutung gelangt mehr und mehr in das Bewusstsein der Bevölkerung. Die heute vorgestellten Vorarbeiten und das erstellte Handlungskonzept sind bereits eine sehr gute Investition in die Sicherheit unserer Gemeinde, die der Bürgerschaft und auch in deren Hab und Gut. Es gilt hier wie vorgestellt, gesamtkonzeptionell zu denken, die verändernden klimatischen Bedingungen und daraus resultierenden Ereignisse zu berücksichtigen und zukunftsorientiert zu handeln. Mit dem heutigen Beschluss tut die Gemeinde den ersten Schritt, der sicher nicht der Letzte sein wird. Bezüglich Nr. 4.4 Außengebietsentwässerung im Handlungskonzept bitten wir die Verwaltung, die bereits positiv begonnenen Maßnahmen zu optimieren und intensivieren. Genannt seien hier z. B. die Aufrechterhaltung der Infrastruktur des sehr gut ausgestalteten Hinterlandentwässerungssystems in der Flur durch Freihalten, Freischneiden und Reinigen von Abflussdrainagen nach Ende der
naturschutzrechtlichen Schonzeit. Dies kommt allen zu Gute und je häufiger der Reinigungszyklus, desto weniger jährliche Arbeit fällt damit an.

Diese Infrastruktur ist auch Kapital der Gemeinde. Die Fraktion der Freie Wähler-Bürgerliste stimmt daher dem Beschlussvorschlag der Verwaltung zu.“ In der weiteren Diskussion zum TOP fragte unser GR Reinhold Sauer an, ob das Handlungskonzept Starkregenrisikomanagement auch den Trägern öffentlicher Belange zugeht, insbesondere dem Wasserwirtschaftsamt und ob diese Fachbehörden hier bereits zu möglichen Schutzmaßnahmen Stellung genommen hätten. Dort liegen Expertise und hilfreiche Datengrundlagen vor, die sicher hilfreich seien. GR Bruno Sauer gab aufgrund eingebrachter Diskussionsaspekte seiner Zuversicht Ausdruck, dass für das mit dem aktuell in Arbeit sich befindlichen Bebauungsplan in Tairnbach beauftragte Städtebaubüro Starkregenrisikomanagement Grundlage und Handwerkszeug sei und in den Planungen sachgerecht mit einfließen wird. Alles
andere wäre nicht vorstellbar.


Für die Freie Wähler-Bürgerliste e. V.
Reimund Metzger, Gemeinderat

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