Sanierung der Obere Mühlstraße / Heckenweg in Mühlhausen

Vergabe der Ingenieurleistungen; in 2022 noch keine Bautätigkeit !

Im Rahmen des Straßensanierungsprogramms in der Gesamtgemeinde, welches durch den Gemeinderat in seiner Sitzung am 17.02.2022 auf den Weg gebracht worden ist, wurde auch über eine der marodesten Straßen im OT Mühlhausen beraten, die Obere Mühlstraße.

Den Straßenzustand kann man nur noch als desolat bezeichnen, quasi eine Aneinanderreihung von Teerflicken und anderen Ausbesserungsmaterialien. Selbst die Gehwege zeigen sich in einem „abenteuerlichen“ Zustand, wurden teilweise von Anwohnern in Eigenleistung ausgebessert. Entsprechend kreativ sieht das Ganze im Moment aus !

Die Obere Mühlstraße steht seit vielen Jahren in der Prioritätenliste der gemeindeeigenen Straßen und Gehwege auf dem „Platz an der Sonne“, der Nr. 1.

Die Straßensanierungsfläche wird mit 3600 m2 beziffert, die Gehwege mit 800 m2.

Bei der Kanaluntersuchung wurde nicht ganz überraschend festgestellt, dass insbesondere im Bereich Einmündung Bahnhofstraße bis östliches Ortsende, diverse Stellen saniert bzw. sogar ausgetauscht werden müssen. Kein Wunder, die Leitungen stammen aus den Jahren 1952/1953; selbst die Leitung im parallellaufenden Heckenweg stammt aus 1978.

Der ZWL Malsch hat bereits signalisiert, die dortigen Wasserleitungen auf der gesamten Länge auszutauschen.

In der o.g. Sitzung ging es dann zunächst um die Auftragsvergabe der Leistungsphasen 1-4 der HOAI für die Kanalisation und den Straßenbau an das Ingenieurbüro Willaredt. Herr Simon Schuster von genanntem Büro stellte den Ratsmitgliedern die vorgesehenen Maßnahmen vor. Als unverbindliche Kostenschätzung für die vier Leistungsphasen wurden ca. 60.000,- €, für die Gesamtmaßnahme 1,4 Millionen € genannt. Beide Zahlen basieren auf dem Stand von November 2021.

Für die Freien Wähler gab GR Bruno Sauer zu der Maßnahme eine Stellungnahme ab:

„Herr Spanberger, werte Ratsmitglieder, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, wir entscheiden heute in drei Tagesordnungspunkten über umfangreiche, sehr kostenintensive aber dringend notwendige Sanierungsmaßnahmen u. a. im Bereich des Straßenbaus.

Ich darf Ihnen Herr Schuster zunächst für Ihre Ausführungen danken. Nehmen Sie meine ggf. vernehmbare Kritik nicht persönlich. Ich kann Ihre Sichtweise als Planer nachvollziehen. Aber was die Thematik Pflaster angeht, so sind wir mit schlechten Erfahrungen vertraut. Und wie bereits unter dem zu Rettigheim gehörenden TOP gilt das dort gesagt auch hier.

In der vergangenen Sitzung wurde bei einem Sanierungsobjekt erwähnt, dass Projekte „geschoben“ würden bis es nicht mehr geht. Die drei heute in Rede stehenden Projekte würden sich eigenen diesen Aspekt noch einmal zu beleuchten. Das ist jedoch nicht erforderlich, denn, und nur das zählt, wir gehen die Projekte an und das ist für die betroffenen Anwohnerinnen und Anwohner das entscheidende.

Landauf Landab ist festzustellen, dass Sanierungsmaßnahmen im Rahmen eines vorherrschenden Investitionsstaus lange Zeit geschoben wurden. Insofern ist die Gesamtgemeinde Mühlhausen hier keine Ausnahme. Ich möchte damit dem Eindruck entgegentreten, dass diese Problematik nicht in allen Gemeinden oder Ortsteilen vorhanden wäre.

Die Obere Mühlstraße in Mühlhausen eignet sich bestens für diesen Vergleich. Das Baugebiet „Wanne – Mühlberg – Mühlbergwiesen“ wurde Mitte der sechziger Jahre ausgewiesen und die Obere Mühlstraße als Haupterschließungsstraße errichtet. Seither erfuhr diese Straße keinerlei Sanierungsmaßnahmen. Ich kenn Priorisierungslisten, die schon Mitte der 90er Jahre erstellt wurden und dort war diese Straße, auch in der Fortschreibung stets Prio 1. Ich freue mich, dass unser ehemaliges Gemeinderatsmitglied Paul Herrmann heute unter der Zuhörerschaft ist. Auch er kennt diese Listen und er wohnt selbst an der besagten Straße.

Auch Sie Herr Spanberger fahren täglich diese Strecke. Vermutlich spüren Sie dank moderner Federung an Ihrem Auto die Unebenheiten, um es freundlich auszudrücken, nicht so sehr. Doch selbst die Fußgänger sind von den Zuständen betroffen. Wenn mittlerweile Anwohner selbst den Gehweg mit Beton auffüllen, ist das mehr als ein Zeichen von Notwendigkeit.

Wer an dieser Straße wohnt weiß, dass es sich um einen waschechten Anlieferverkehr an den Samstagen für unseren florierenden Häckselplatz handelt. Das ist zwar erfreulich aber die Begleiterscheinungen sind es nicht unbedingt. Sie Herr Schuster haben vorhin von Flächen, welche durch die verschiedenen Verkehrsarten (Fußgänger und Fahrzeugverkehr) genutzt werden. Das nennt man glaube ich in der Fachsprache „Shared Space“. Den haben wir hier in der Tat und zwar auf ganz natürliche Weise.

Des Weiteren ist diese Straße das verkehrliche Nadelöhr der Gesamtgemeinde. Keine Straße mit dieser Verkehrsstärke, nicht nur samstags, sondern auch sonst, ist durch eine solche Enge gekennzeichnet. Ich durfte im Ausschuss für Umwelt und Technik als Stellvertreter die Diskussion über die mögliche Verbreiterung von 80 cm an der historischen, den Ortsnamen prägenden oberen Mühle erleben. Wir sprechen von 80 cm wohlgemerkt. Manche Menschen machen einen Schritt aus dem Hof und stehen sprichwörtlich auf der Fahrbahn. Das lässt sich schwer ändern.

Die Freien Wähler begrüßen ausdrücklich diese und auch die Maßnahmen in den beiden anderen Ortsteilen als zwingend notwendig. Jeder Ortsteil wird angemessen berücksichtigt. Des Weiteren danken wir Ihnen Herr Schuster, dass Sie unseren Vorschlag, wir schrieben Sie ja direkt an, aufgegriffen und den Sichtwinkel an der Einmündung zur Bahnhofstraße verbessert haben. Wenn Ihre Zusage Herr Spanberger, den Bewuchs am Bildstock tief zu halten, realisiert werden kann, dürfte das die Sicherheit erhöhen.

Als Hinweis zuletzt noch die Thematik Parkplätze. Derzeit ist der an den Anwesen nach der Eimündung An der Wanne in Richtung Häckselplatz linksseitig angelegte öffentliche Parkplatz nicht mehr zeitgemäß und birgt Gefahrensituationen. Die Fahrzeuge werden nicht nur breiter, sondern auch länger. Selbst korrekt geparkte Fahrzeuge behindern den Fußgängerverkehr. Und wenn an einem Fahrzeug noch eine Anhängerkupplung angebracht ist, führt dies zu weiteren Gefahrensituationen insbesondere für Fußgänger, die auf die Straße ausweichen müssen. Die muss bei den Planungen berücksichtigt werden. In die Vorgärten der Anwohner können und wollen wir an dieser Stelle ja nicht eingreifen, aber eine verkehrssichere Lösung muss hier gefunden werden. Dies möchten wir dem Planungsbüro und der Verwaltung dringend mit auf den Weg geben.

Wir hoffen, dass die Gemeinde nach und nach den Sanierungsstau im Bereich Straßenbau aufheben kann, auch wenn dies wohl nie gänzlich gelingen wird. Des Weiteren hoffen wir auf einen baldigen Beginn der Maßnahmen.

 Insofern begrüßen die Freien Wähler alle drei dringend notwendigen Sanierungsmaßnahmen in allen Ortsteilen ausdrücklich und stimmen der Verwaltungsvorlage zu.“

 

Für die Freie Wähler-Bürgerliste e. V.

Reimund Metzger, Gemeinderat

 

 

 

 

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