Kanalumbau und Sanierung der Schönbornstraße im OT Rettigheim

In der September-Sitzung befasste sich der Gemeinderat u.a. mit dem Kanalumbau sowie der Umgestaltung der Schönbornstraße im OT Rettigheim. Vor nunmehr acht Jahren hatte der Rat das Ingenieurbüro Willaredt aus Sinsheim mit der Aktualisierung des Generalentwässerungsplanes für den Ortsteil Rettigheim beauftragt. Hierbei wurde festgestellt, dass die Kanalisation in mehreren Bereichen nicht ausreichend dimensioniert ist, um die maximal benötigte Durchflussmenge zu gewährleisten. In 2024 wurde mit der Sanierung des 1. Bauabschnitts der Schönbornstraße bis zur Einmündung Gartenstraße eine Maßnahme der Priostufe 1 abgearbeitet. Jetzt sollte über den Fortgang des rund 240 Meter langen Bauabschnitts 2 zwischen Gartenstraße und Beethovenstraße entschieden werden. Seitens der Verwaltung wurden zwei Varianten vorgestellt. Bei beiden Varianten soll die Fahrbahn um 50 cm auf 5,50 Meter verschlankt werden, im Gegenzug der Gehweg von 1,35 Meter auf 1,80 Meter verbreitert. Bei der Variante 1 würde der derzeitige Parkstreifen mit 2,75 Metern Breite komplett entfallen. Auf der gegenüberliegenden Waldseite würde stattdessen ein 2,75 Meter Streifen der derzeitigen Fahrbahn entsiegelt und begrünt werden. Bei dieser Variante sind für Straßen- und Kanalbau Gesamtkosten von 1.412.643,09 € geplant. Variante 2 sieht einen auf 2,30 Meter verschlankten Parkstreifen vor, ansonsten bleibt
alles beim Alten (keine Fahrbahnentsiegelung auf der Waldseite). Diese Variante schlägt laut Sitzungsvorlage mit 1.502.643,09 € zu Buche. Im Vorfeld der Sitzung war am 10.09.2025 durch die Verwaltung dankenswerterweise ein Planungsgespräch mit den direkt betroffenen Anwohnern der Schönbornstraße durchgeführt worden. Hierbei hat die Anwohnerschaft mit großer Mehrheit die Planungsvariante 1 abgelehnt und sich mehrheitlich für Variante 2 (Erhalt des öffentlichen Parkplatzstreifens) ausgesprochen.
Im Gemeinderat wurde die Problematik der Fahrbahnumgestaltung kontrovers diskutiert. Die Freie Wähler – Bürgerliste e.V. sprach sich unisono für die Variante 2 aus, welche dann auch bei der Endabstimmung mit 11: 4 Stimmen beschlossen wurde. Im weiteren Verlauf soll in 2025 noch die Ausschreibung der Baumaßnahmen erfolgen. Die Auftragsvergabe wird dann voraussichtlich im 1. Quartal 2026 erfolgen, Start soll dann im 2. Quartal 2026 sein. Es wird mit einer Bauzeit von ca. 10 Monaten gerechnet.

Für die Fraktion der Freie Wähler – Bürgerliste e.V. gab GRin Lisa Martin die
nachfolgende Stellungnahme ab:

„Liebe Ratsmitglieder,
wir, die Fraktionsmitglieder der Freie Wähler – Bürgerliste e.V., begrüßen den Beschlussvorschlag der Gemeindeverwaltung der Variante 2. Bereits in der Sitzung im Juli haben wir auf die Problematik der fehlenden Parkstände hingewiesen. Wir begrüßen die Verbreiterung des Bürgersteigs auf eine Breite von 1,80 Meter, da dieser Gehweg stark von Familien, also Rad fahrenden Kindern, Eltern und Großeltern mit Kinderwägen, frequentiert wird. Aufgrund der in der Schönbornstraße angesiedelten Betriebe, der örtlichen Nähe zu Tanzstudio, Kindergarten, Mehrzweckhalle und Grundschule, ist der Parkdruck doch sehr oft hoch, weshalb ein Wegfall der Parkflächen unserer Meinung nach zu gefährlichen Situationen im Straßenverkehr führen kann. Weiter ist die städtische Gemeindeentwicklung auch auf lange Sicht zu betrachten. Daher möchten wir auch schon heute auf die großen Familienhäuser aufmerksam machen. Die Kinder dort werden größer, möchten ebenfalls Auto fahren und manche Häuser könnten zu Mehrfamilienhäusern umfunktioniert werden, weshalb auch hier der Parkdruck steigen wird. Abschließend möchten wir uns für die frühzeitige Einbindung der Anwohnerschaft bei der Gemeindeverwaltung bedanken. So konnte mit einem transparenten Prozess auch die Bevölkerung mit eingebunden wurden.

Die Freie Wähler – Bürgerliste e.V. stimmt dem Beschlussvorschlag in allen Punkten zu.“

Für die Freie Wähler-Bürgerliste e. V.
Reimund Metzger, Gemeinderat