Energieverbrauchsbericht für die kommunalen Liegenschaften der Gemeinde Mühlhausen für 2021 – 2023
In der Januar-Sitzung wurde den Ratsmitgliedern durch unsere Energie- und Klimaschutzmanagerin Olga Miller u.a. der Energieverbrauchsbericht für die lokalen Liegenschaften präsentiert. Der Energiebericht gibt einen Überblick über die jährliche Entwicklung der witterungsbereinigten Verbräuche und Kosten für Wärme, Strom, Wasser und die Straßenbeleuchtung für drei Jahre und der daraus resultierenden Emissionen.
Die Ergebnisse des Berichts sind Grundlage für die Bewertung der aktuellen Situation, die Ermittlung von Schwachstellen und die Festlegung von Prioritäten für künftige Maßnahmen. Es wurden die Gesamtverbräuche von Strom, Wärme und Wasser für die Jahre 2021 bis 2023 dargestellt.
Der komplette Energiebericht wird zusammen mit anderen Unterlagen unter “Sitzung Gemeinderat am 30.01.2025” im Ratsinfosystem veröffentlicht und ist dort für interessierte Mitbürgerinnen und Mitbürger verfügbar.
Aus dem umfangreichen Bericht sei beispielhaft die Thematik „Straßenbeleuchtung“ etwas näher betrachtet. Die Straßenbeleuchtung ist mit ca. 233.779 kWh Stromverbrauch eine der größten Nutzergruppen. In den letzten Jahren ist der Verbrauch für die Straßenbeleuchtung gesunken, im Jahr 2023 um 13% gegenüber 2021. Der Grund für diesen Trend liegt in der Optimierung, u.a. durch Umrüstung auf LED-Technik und Lichtsteuerung.
Diese positive Entwicklung zeigt, dass die Freie Wähler – Bürgerliste e.V. mit ihrem Antrag auf Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf energiesparende LED-Leuchtkörper am 20.02.2012 genau richtig lag. Leider wurde dieser Antrag damals durch die Mehrheitsfraktion abgelehnt, sodass es noch bis 2017 dauerte, bis diesbezüglich Umrüstungsmaßnahmen eingeleitet wurden. Wieviel Geld und CO2 hätte man in diesen fünf Jahren einsparen können !!
GR Bruno Sauer nimmt für die Freie Wähler – Bürgerliste e.V. Stellung. Er dankt zunächst Frau Miller für die Darstellung des Energieberichts. Dieser zeige, dass Frau Miller in der Gemeinde Mühlhausen angekommen sei. Dies sei sehr erfreulich und dürfte eine fraktionsübergreifend zu treffende Aussage sein.
Er stellt fest, dass das Thema bzw. die Erkenntnis der Notwendigkeit von Klima- und Umweltschutz im Gemeinderat zwischenzeitlich kein Streitthema mehr zu sein scheint. Jedoch muss er den in der aktuellen Diskussion getätigten Aussagen widersprechen, bei der Bevölkerung sei das Bewusstsein für die großen Ziele (z. B. 1,5-Grad-Ziel bzgl. der Erderwärmung) noch nicht in ausreichendem Maße angekommen. Seine Wahrnehmung sei, dass immer mehr Hausbesitzer energetische Maßnahmen treffen, der Bereich Solar bei Dachsanierungen/-erneuerungen sei hierfür ein sehr guter Gradmesser. Auch Balkonkraftwerke seien in einem evidenten Maß auf dem Vormarsch. Die angesprochene und geforderte Öffentlichkeitsarbeit werde selbstredend unterstützt und auch die notwendigen Maßnahmen bei der effizienten Beleuchtung in gemeindeeigenen Gebäuden oder der Straßenbeleuchtung. Er wolle hier kein Thema aufmachen, denn die Gemeinde Mühlhausen sei immer noch nicht „durch“, sprich noch immer seien 30% der Straßenbeleuchtung noch nicht auf LED umgerüstet. Dies, während andere Gemeinden teils schon die zweite Generation an moderner, teils intelligenter LED verbaut hätten. Aber es zähle, dass wir auf dem Weg seien. Auch wenn es schön wäre, wenn wir schnell viele Maßnahmen zur Energieeinsparung treffen könnten, es fehle jedoch am notwendigen Geld. Die vielfach angesprochene Prioritätenliste sei letztlich nicht zwingend, denn die Realität werde uns diese Prioritäten aufbürden bzw. vorgeben und diese werde man nicht einfach bei Seite schieben können. Die Maßnahmen Grundschule in Tairnbach, das Feuerwehrhaus und das Dach der Schule in Rettigheim und auch die Schule in Mühlhausen, um nur einige zu nennen, seien schon vorgegeben und diese Projekte würden enorme Summen binden. Man verlange aus diesem Grund auch z. B. von der Feuerwehr Mühlhausen viel ab, in deren Feuerwehrhaus Eimer an der Decke hängen würden, weil kein Geld vorhanden sei, um alsbald eine adäquate Unterbringung sicherzustellen.
Wäre es möglich, dass die Gemeinde z. B. jeden Hausbesitzer mit einem nach Süden ausgerichteten Dach finanziell zu unterstützen und so einen Investitionsanreiz für eine Solaranlage zu schaffen, hätte man einen sehr großen und evidenten Dienst für die Energieeinsparung und den Klima- und Umweltschutz erbracht und das mit einfachen Mitteln. Doch hierfür sei kein Geld vorhanden. Man müsse zur Kenntnis nehmen, dass ein Konsens und ein Bewusstsein im Gemeinderat für Umwelt- und Klimaschutz vorhanden seien, das sei eine essentielle Grundlage. Er gehe grundsätzlich davon aus, dass der Verwaltungs- und Finanzausschuss, sowie der Gemeinderat seiner Verantwortung gerecht werde, die möglichen wenigen finanziellen Mittel für diesen wichtigen Bereich einzusetzen. Wie bereits erwähnt, sei die Realität die treibende Kraft, welche unsere Prioritätenliste künftig bestimmen wird. Wir werden uns künftig daher vermutlich darauf einstellen müssen, uns von liebgewonnenen Dingen zu verabschieden, weil wir sie nicht mehr finanzieren können. Man erkenne bereits heute Grenzen bei der Sicherstellung der Daseinsfürsorge.
Für die Freie Wähler-Bürgerliste e. V.
Reimund Metzger, Gemeinderat
