Radwegekonzept stellt Gemeinderat vor große Herausforderungen
Situation an den Rettigheimer Ortseingängen bleibt problematisch
In der Septembersitzung des Gemeinderates wurden durch den Bauamtsleiter Sebastian Haußmann und dem Fachplaner Jörg Fischer ein Zwischenstandsbericht bzgl. Radweg-Lückenschlüsse nach Malsch und Östringen, aus Rettigheimer Sicht, vorgestellt.
Nachdem man jetzt via Kleingartenanlage und entlang der Weinberge sowohl als Fußgänger als auch als Radler gut von Mühlhausen nach Malsch gelangt, fehlt die Anbindung nach Rettigheim entlang der Rotenberger Straße immer noch.
Hierzu wurden dem Rat durch die beiden o.g. Personen insgesamt drei Varianten vorgestellt.
Variante 1 sieht einen Anschluss des neugestalteten Radweges zwischen Malsch und Mühlhausen an einen westlich der Rotenberger Straße gelegenen Weg vor. Problematisch an dieser Variante ist die Tatsache, dass Radler von bzw. nach Mühlhausen diese Straße überqueren müssen, auf der aber bekanntlich immer „sehr flott“ gefahren wird.
Variante 2 wäre ein Weg komplett auf der westlichen Seite. Dies bedeute aber ein Mehrbedarf an Grundstücken und einen Umweg über die Querung der Rotenberger Straße an der Einmündung zur L 546 für die Strecke von und nach Mühlhausen.
Variante 3 stellt die teuerste Lösung dar. Hier wäre eine Querungshilfe über die Rotenberger Straße in Höhe des bestehenden Radweges aus Richtung der Kleingartenanlage. Diese Variante wäre baulich sehr aufwendig, weil die Straße von und nach Rettigheim umgebaut und verschwenkt werden müsste. Außerdem müsste noch eine Temporeduktion auf der kompletten außerörtlichen Rotenberger Straße veranlasst werden.
Da im Bericht der RNZ zu der Thematik die Stellungnahme der Freie Wähler – Bürgerliste e.V. durch GR Bruno Sauer wieder einmal keine Berücksichtigung fand, wollen wir diese hier veröffentlichen:
„Herr Fischer, vielen Dank für die detaillierte Vorstellung des Radewegekonzepts. Wir alle wissen, dass auch Mobilität und nicht nur Bauplätze Geld kosten. Insofern sind wir auch hier mit dem Haushalt und wie wir auch gehört haben, mit landwirtschaftlichen Aspekten konfrontiert.
Jeder Lückenschluss im Radwegenetz verbessert die Mobilität der Radfahrenden. Wo sinnvoll und praktikabel möglich, sollte dies grundsätzlich auch realisiert werden. Der Wunsch nach dem Lückenschluss entlang der L546 zwischen Mühlhausen und Malsch würde ich persönlich als Priorität eins in diesem Segment unserer Entscheidungen sehen. Ob westlich oder östlich wäre grundsätzlich einerlei. Allerdings wird die Variante bevorzugt, welche finanzierbar und realisierbar ist. Zu oft wurden Ratsmitglieder, insbesondere aus dem OT Rettigheim, über diese Notwendigkeit angesprochen, um Gefahrenpotentiale für Radfahrende auszuschließen, die Mobilität für diese und somit auch die Attraktivität der Gemeinde an sich zu steigern.
Inwiefern der notwendige Grunderwerb hinsichtlich Bereitschaft des Verkaufs und Finanzierung aufgrund unserer nicht rosigen Haushaltslage möglich ist, sind unsere Entscheidungsparameter. Hier wird das Rechnungs- und Bauamt gebeten, eine entsprechende Prognose für den Rat für eine sachgerechte Entscheidung zu erarbeiten.
In der Prioritätenliste des Gemeinderats müssen wir aufgrund der Haushaltslage den Grundsatz des Notwendigen vom Wünschenswerten zu unterscheiden, auch bei „kleineren Maßnahmen“ immer mehr beachten.
Alle entsprechenden Möglichkeiten, die haushalttechnisch in diesem Bereich möglich sind, begrüße ich für dieses Konzept. Die Hinweise der Winzer sowie Landwirtschaft und die damit verbundenen rechtlichen Probleme, sollten ausgiebig geprüft und abgewogen werden. Eine vermeidbare Konkurrenzsituation zwischen Radfahrenden und dieser wichtigen Gruppe sollten stets mitgedacht und planend berücksichtigt werden. Die finalen Abwägungsvorschläge sollten dem GR entsprechend aufgezeigt werden.
Bei einer zu erwartenden Konkurrenzsituation sollte in Erwägung gezogen werden, den Radweg nicht als solchen, sondern als Wirtschaftsweg mit ggf. möglicher verkehrsrechtlichen Regelung auszugestalten, um beiden Seiten gerecht zu werden und das Mobilitätskonzept nicht zu beeinträchtigen.“
Für die Freie Wähler-Bürgerliste e. V.
Reimund Metzger, Gemeinderat