Rettigheimer Lehrschwimmbecken wird saniert

Das Thema „Sanierung des Lehrschwimmbeckens in Rettigheim“ stand in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates auf der Tagesordnung. Die Rahmenbedingungen waren klar: Die Einrichtung wurde in den 60er Jahren gebaut und letztmals vor ca. 20 Jahren saniert. Nach einer Begehung mit dem Gesundheitsamt wurde festgestellt, dass das Becken zwar nicht mehr auf dem neuesten Stand der Technik, hygienisch jedoch in einwandfreien Zustand ist, sodass es bedenkenlos genutzt werden kann. Dies verdankt man der hervorragenden Wartung durch Hausmeister Ralf Lennarz bzw. dessen Vater Ingo.

Bei Arbeiten an der Elektroinstallation und der Beleuchtung wurde festgestellt, dass die Befestigungskonstruktion der Decke in einem äußerst bedenklichen Zustand ist. Die hohe Luftfeuchtigkeit und der Chlorgehalt in der Luft haben erhebliche Korrosionsschäden an den Befestigungsschrauben und Halterungen hervorgerufen, sodass massive Sicherheitsbedenken bestanden. Durch das ortsansässige Architekturbüro Reiss wurde deshalb die Hallendecke zunächst intensiv untersucht. Die Sanierungskosten für die Decke wurden auf ca. 80000,-€ beziffert. Dies ist aber, in der Relation zu einer Generalsanierung gesehen, ein eher marginaler Betrag.

Fraktionsübergreifend war man sich einig, dass die Sanierung des Beckens Sinn macht, zumal die Auslastung als wirklich hervorragend bezeichnet werden kann. Derzeit nutzen die Grundschulen Rettigheim, Tairnbach und Rotenberg, sowie die VHS, der TSV Östringen sowie der Tauchclub Malsch das Becken sehr intensiv. Einig war man sich auch, dass die Möglichkeit eines geregelten Schwimmunterrichts essenziell sei. Schlussendlich wurde die Verwaltung einstimmig beauftragt, die Sanierungsarbeiten beschränkt uszuschreiben. Für die Freien Wähler gab unsere GR`in Bianca Dolland-Göbel eine Stellungnahme zur Thematik ab: „Herr Spanberger, Kolleginnen und Kollegen, werte Zuhörerschaft, ich möchte meine Stellungnahme mit einem Zitat des Sprechers der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) Michael Grohe beginnen: „Man muss sich mal vor Augen führen, dass man jegliche andere Sportart mehr oder weniger überall ausüben kann, Fußballspielen kann ich auf der Wiese oder auf dem Ascheplatz. Das Schwimmen kann ich aber eben nur in einem entsprechenden Schwimmbecken erlernen.“

Das Problem – Der Unterhalt solcher Schwimmbecken ist teuer, viel teurer als zum Beispiel der Unterhalt eines Ascheplatzes. Weshalb dieser Vergleich? Nach Informationen der DLRG sind 59 % der Zehnjährigen in Deutschland keine sicheren Schwimmer. Eine Zahl die uns aufhorchen lassen sollte. Wir halten Schwimmen für eine wichtige Grundfähigkeit, die jedes Kind beherrschen sollte. In der Wassergewöhnung für Kleinkinder und in den Schwimmkursen für Kinder werden die Grundlagen für das Schwimmen gelegt. Diese Grundlagen können im Schwimmunterricht vertieft werden. Die Grundschulen aus Rettigheim, Tairnbach und Rotenberg, sowie auch andere Nutzer, wie die VHS Wiesloch, der TSV Östringen und der Tauchclub Malsch nutzen das Becken für vielfältige Kurse. Das Becken dient somit überregional seiner Bestimmung.

Die Freien Wähler sprechen sich nach intensiver Abwägung der Vor- und Nachteile für die Sanierung des Lehrschwimmbeckens aus. Wir freuen uns, dass nach der Elektronik, jetzt „nur“ die Hallendecke des Schwimmbades saniert werden muss. Allerdings muss uns allen bewusst sein, dass in den nächsten Jahren weitere Sanierungen auf uns zukommen werden. Dies war nur ein erster Schritt. Die letzte Sanierung liegt schließlich 20 Jahre zurück.

Wir sind uns der Ausgaben, gerade in der aktuellen Zeit bewusst, denken jedoch, dass diese Investition eine grundlegende und zwingend notwendige ist. Zum Abschluss möchte ich aus der Stellungnahme des Gesundheitsamts des RheinNeckar-Kreis zum Lehrschwimmbecken zitieren: “Hier sollte ausdrücklich erwähnt werden, dass ein solch gutes Ergebnis, trotz der technischen Mängel, natürlich maßgeblich vom verantwortlichen Bäderpersonal abhängig ist.” Deshalb ist es uns ein Anliegen, heute Abend besonders Herr Ralf Lennarz zu danken. Er ist mehr als nur ein Hausmeister. Ohne sein gutes Händchen, sein wachsames Auge und sein Engagement wäre das weitere Betreiben des Lehrschwimmbeckens trotz der altersbedingten Mängel bisher wohl nicht ohne weiteres möglich gewesen. Dies gilt selbstredend auch für seinen Vater und „Vorgänger im Amt“ Ingo Lennarz.“

Für die Freie Wähler-Bürgerliste e. V.
Reimund Metzger, Gemeinderat

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